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4.4.2024 - Solarstadt

Das Rathaus fängt jetzt die Sonne ein

Die Einweihung des Solarberges vor 20 Jahren war die Initialzündung für die Solarstadt Fürth. Seither wächst die Zahl der Photovoltaikanlagen stetig weiter und hat sich zuletzt gar verdreifacht. Denkmaldächer waren aber tabu – bis jetzt. Auf dem Dach des Rathauses wurde nunmehr eine moderne Zwölf-Kilowatt-Peak-Anlage installiert. Das städtische Baureferat und die infra arbeiteten dabei Hand in Hand.

Das Fürther Rathaus entwickelt neue Strahlkraft. Baureferentin Christine Lippert und Oberbürgermeister Thomas Jung stellten die jüngst installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach des denkmalgeschützten Gebäudes vor. Dem prominenten Beispiel sollen weitere Denkmäler folgen. Foto: Ebersberger

Oberbürgermeister Thomas Jung spricht mit Blick auf die 28 Module von einem „weiteren Meilenstein für die Energiewende.“ PV-Anlagen und Denkmalschutz standen bislang im Widerspruch, doch sollen sie sich künftig nicht mehr ausschließen. Es müssen aber „gute, sinnvolle Lösungen“ sein, die das Erscheinungsbild nicht übermäßig beeinträchtigen, so Baureferentin Christine Lippert. Darüber hinaus auch „wirtschaftlich darstellbar“, ergänzt OB Jung. Beide Kriterien sehen Jung und Lippert im Falle der rund 60 000 Euro teuren Konstruktion auf dem Wahrzeichen der Stadt erfüllt.

Die Verknüpfung von Solaranlagen und Denkmalschutz sei eine „spannende Aufgabe“, der sich die Stadtverwaltung intensiv stellt, mit dem ambitionierten Ziel einer „Solaren Denkmalstadt“. So sollen nicht nur auf dem Rathausdach weitere Module errichtet werden, auch die Kirchen wie etwa St. Michael wollen die Sonne anzapfen. Derzeit erarbeitet das Baureferat ein entsprechendes Konzept, das auch Unternehmen und Privatpersonen erlaubt, ohne überbordenden Verwaltungsaufwand, aber dennoch genauer Prüfung, ihre Denkmaldächer mit Solarpanelen auszustatten.

Für die Komplettversorgung des Rathauses reicht die neue Anlage zwar noch nicht aus, doch mit rund 12 000 Kilowattstunden (KWh) jährlich erzeugtem Strom ließen sich E-Bikes und E-Autos laden, Kaffeemaschinen und Computer betreiben, erklärte das Stadtoberhaupt.

Insgesamt liefern die städtischen PV-Anlagen rund eine Million KWh Strom, das Vorzeigeprojekt Solarberg erzeugt nochmal so viel. Weitere große Anlagen sind auch in den Neubauplänen des Helene-Lange- und des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums integriert. Die Solaroffensive läuft demnach auf Hochtouren. Doch setzt die Stadt nicht nur auf die Kraft der Sonne. Oberbürgermeister Thomas Jung sieht Fürth in der Gewinnung regenerativer Energien durchaus als „Vorreiter“ und weist in diesem Zusammenhang auch auf die im Rathaus seit 13 Jahren währende Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser hin.

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